Und so wurden auch die Tegernseer Ruderer dieses Jahr wieder von Berlin
angezogen. Das war auch keine Überraschung, denn schon während des
Besuches im letzten Jahr war ja für alle klar „Ick will ma wieda nach Berlin!“
Und so machten sich Mitte Juli 2017, zwölf Ruderer vom Ruderverein am
Tegernsee auf zu unserem Gastverein, dem Potsdamer Ruder Club-Germania am
Großen Wannsee. Hier konnten wir uns drei Ruderboote ausleihen und in den
Gästezimmern des Clubs übernachten. Von der Clubökonomie wurden wir wie
im letzten Jahr, mit Frühstück und Getränken ganz herzlich versorgt.
Eine Dreiergruppe war bereits am Donnerstagnachmittag eingetroffen und stieg
schon mal ins Boot. Am Strandbad Wannsee vorbei ging es bald mit Schwung
und Ruder lang unter der schmalen Brückendurchfahrt der Insel
Schwanenwerder hindurch. Diese Insel ist Mythos und Nobeladresse zugleich.
© OpenTopoMap (CC-BY-SA)
Am Freitag ging es bei bestem Ruderwetter für Alle in die Boote. Mit je einem
4x+, 3x+ und 2x+ fuhren wir über die Havel. Vorbei an der Pfaueninsel und der
Heilandskirche, unserem heutigen Etappenziel, der Insel Werder entgegen.
Als Ruderstrecke hatten wir uns für einen „Achter linksherum“, um die großen
Inseln Wannsee und Potsdam entschieden. So ging es als Nächstes unter der
Glienicker Brücke hindurch und weiter auf der „Alten Fahrt“ durch die
Innenstadt von Potsdam. Wir umrundeten Hermannswerder von der
Vorderkappe, über die Potsdamer Havel zur Hinterkappe, um dort für eine
Mittagspause am Uni-Ruderverein Brandenburg anzulegen.
Weiter ruderten wir durch den Templiner See und die Caputher Gemünde, die
wir wegen ihrer Form „Blinddarm“ tauften. Über den Schwielowsee ging es
wieder in die Havel. Von hier konnten wir schon den Kirchturm der Insel
Werder ausmachen. Bald darauf, nach 27 Tageskilometern lagen unsere Boote
am Steg des Ruder-Klub Werder. Hier übernachteten wir im Clubhaus.
Die Insel Werder ist ein wahres Kleinod mit einem Charme der jeden Besucher tief berührt, so auch uns. Wir bummeln durch die Gassen der Insel und sind einfach glücklich. Die Geschichte der Insel Werder ist lang, heutzutage ist sie besonders bekannt wegen der einzigartigen Baumblüte im Frühjahr. © OpenTopoMap (CC-BY-SA) | Ausgeschlafen und nach gutem Frühstück, sitzen wir um 10:00 Uhr in unseren Booten. Nach einigen Kilometern fahren wir durch ein Naturschutzgebiet das für Motorboote gesperrt ist. Hier gleiten wir fast lautlos durch die stille Natur, herrlich! Nach der Einfahrt in den Sacrow-Paretzer Kanal, ist die Stille abrupt vorbei. Ab jetzt rudern wir auf der Wasserstraße, die Berlin und Brandenburg an der Havel verbindet. Frachtkähne und Motorboote sind hier unsere Begleiter. Vom Jungfernsee aus sehen wir die Glienicker Brücke und bald darauf kreuzen sich unsere Fahrwasser und unser „Achter linksherum“ nimmt Gestalt an. Im Hintergrund, unter der Brücke hindurch, ist das Schloss Babelsberg zu sehen. Wir machen noch einen Abstecher zum „Kleines Schloss“, einem Restaurant direkt am Ufer. Hier kommt es zum Kuchen-Doping für die letzten Kilometer. Gut gedopt geht es auf die letzte Etappe über Griebnitzsee, Stölpchensee, Pohlesee und Kleiner Wannsee. Die Ufer der Seen sind mit prächtigen Villen gesäumt. Vom Jugendstil bis zur Moderne ist alles vorhanden. Am Großer Wannsee, nach 30 Tageskilometern, ist unser „Achter linksherum“ geschlossen. Am Abend nehmen wir am Sommerfest der ansässigen Clubs teil, wobei nicht nur einige Likörchen durch unsere Kehlen laufen. Wir bedanken uns nochmals bei Allen für die herzliche Gastfreundschaft. Lieber Jürgen, lieber Ralf es war einfach schön bei Euch, allet Jute! |
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