Auch dieses Jahr nahmen wir wieder an der Vogalonga teil. Wie immer verbunden mit einen Besuch unseres Partnervereins in Mestre.
Die sechs Voga Veneta Ruderer wurden durch unsere Freunde in ihre Mannschaften integriert und drei „englischen“ Ruderer bildeten eine eigene Mannschaft. teil. Wir hatten wieder viel Spaß und viele schöne Tage mit unseren Freunden vom Partnerverein Mestre – inklusive gemeinsamer Restaurantbesuche und Ausfahrten.
Auszug aus dem stimmungsvoller Logbuch der Vogalonga 2024 im gesteuerten Doppeldreier
… Den Startschuss aus nächster Nähe miterlebt setzte sich das Feld tausender Boote in Bewegung, unter diesem gewaltigen Eindruck konnte unsere Steuerfrau zunächst einige Lücken nutzen und wir überholten viele Boote. Es waren aber weiterhin tausende Boote vor uns. Ausgerechnet an der ersten kritischen Stelle „Vignole“, da muss die Südspitze in einer Linkskurve passiert werden, hatten wir tatsächlich eine kritische Situation.
Vor uns kam plötzlich das ganze Feld der Boote zum Stehen. Irgendwas musste passiert sein: ein Crash oder ein Boot gekentert, wir konnten es nicht sehen. Wir waren in Kürze eng eingekesselt von großen Gondeln, Dickschiffen, Drachenbooten, Paddelbooten. Weil direkt tausende Boote hinter uns aufschließen und nicht so schnell stoppen konnten, waren wir mit zig Booten eingeklemmt und die Strömung drückte uns alle Richtung einer Mauer.
In so einer Situation ist schnelle Reaktion wichtig, nur aufpassen, dass uns keiner das Steuer hinten kaputtfährt und auf die Ruderblätter aufpassen, andere Boote abhalten und die Richtung ändern, weg von der Mauer. Eine echte Stress-Situation. Irgendwann konnten wir uns aus dem Gewirr befreien und das Feld weit außen überholen. Bis San Erasmo wurden die Lücken immer größer, endlich war es möglich mit voller Länge und vollen Druck durchzurudern. Noch vor 11 Uhr erreichten wir im Korso mit einigen anderen Ruder 4ern Burano und konnten die Durchfahrt richtig genießen, denn viele Boote machen hier Pause und haben am Ufer angelegt. Die lange Etappe durch die Lagune nach Verlassen von Burano und Mazzorbo bis zum Erreichenvon Murano war zwar komfortabel zu rudern, da die Strecke frei war, aber mit Schiebewind und Mittagssonne quälend heiß. Bei der Durchfahrt durch Murano motivierte zujubelndes Publikum zum Weiterrudern. Danach verging die Zeit vergleichsweise schnell, bis wir wieder die Einfahrt zum „Canale di Cannaregio“ erreichten. Hier hieß es kurz warten, weil die Polizei die Boote einzeln zur Einfahrt aufgerufen hat. Dadurch konnte der „Canale die Cannaregio“ aber vergleichsweise zügig, ohne Pause, durchfahren werden. Die Taucher, die an der Brücke „Tre Archi“ ein Durchkommen der Boote unterstützen, brauchten bei uns nicht aktiv werden. Die Fahrt durch den Canale Grande war dann wirklich schon entspannt. Keine Motorboote unterwegs, ein aufgelockertes Feld an Booten, scharenweise zujubelnde Zuschauer auf Rialtobrücke, Academia-Brücke, an all den Plätzen, Gebäuden und auf Ideallinie steuerte uns Dana ins Ziel, wo uns um kurz nach 12 die Urkunden überreicht wurden.
Aus dem Bassin von San Marco rollten einige höhere Wellen heran, daher war für eine Verschnaufpause hier keine Gelegenheit. Gleich gewendet ging es durch den Canale Grande zurück, möglichst nah am Ufer, denn es kamen die weiteren Vogalonga-Boote auf dem Weg ins Ziel entgegen. Nach etwas weniger als 1 km biegt man bei der Heimfahrt auf Höhe der Universität aber in den „Rio de Ca’Foscari ein“, das ist ein Shortcut, der direkt zum Bahnhof von Venedig führt und schließlich nach Durchquerung einiger Straßen und Eisenbahnbrücken wieder durch die Lagune Richtung Mestre. …
Besonderen Dank an das Team vom Voga Mestre für die Organisation, die herzliche Gastfreundschaft und die herrliche Bewirtung mit Speisen und viel leckeren italienischen Wein.
(JV)
