Geschichte des Rudervereins am Tegernsee

1949

Gründung des „Yacht- und Ruderclubs am Tegernsee durch 9 Ruderer und 3 Segler. Der neugegründete YRCT veranstaltet das erste Seefest, ein großes Ereignis mit Sonderzügen aus München und Bad Tölz. Erste Unterkunft des Vereins im Ländstadel an der Alpbachmündung.

1950

Übernahme des ersten Sportbootes „HECHT“, Baujahr 1895 (!), seit 1972 im Deutschen Museum in München.

1951

Anschaffung des ersten neuen Vierers, wegen der schwierigen Finanzierung „SORGENKIND“ getauft.

1955

Ruderer und Segler trennen sich. Die Ruderer machen unter dem Vorsitzenden Günther Steinhauser mit dem neuen Vereinsnamen „Ruderverein am Tegernsee“ weiter, die Segler als „Yachtclub am Tegernsee„.

1960

Der Ländstadel wird abgerissen, die heutige Ländanlage entsteht. Der Ruderverein ist obdachlos, die Ruderboote werden mit unbekannter Zukunft beim damaligen Vorsitzenden Max Strucken eingelagert.

1963

Die Auflösung des Vereins soll beschlossen werden, Vorstand und Mitglieder verschieben den Beschluß noch um ein Jahr.

1964

Ein neues Bootshaus entsteht am Rande der Schwaighofanlage in Tegernsee-Süd, der Sportbetrieb wird sofort wieder aufgenommen, die Vereinsauflösung ist vom Tisch.

1969

Der Deutsche Ruderverbandveranstaltet das zentrale deutsche Anrudern, den „Tag des Rudersports“ beim kleinsten Ruderverein Deutschlands.

1971

Die junge Generation übernimmt mit dem damals 23-jährigen Peter Janssen als Vorsitzendem die Vereinsführung. Das „Wasserbootshaus“ wird als Aufenthalts- und Umkleideraum für die Mitglieder ausgebaut.

1972

Ein Jugendvierer des Rudervereins fährt die olympische Fackel von Rottach-Egern nach Tegernsee. Gott sei Dank übersteht das olympische Feuer die Kollision mit einem anderen Schiff. Regelmäßiges Rudertraining für die Jugendlichen, die ersten auswärtigen Regattastarts von Tegernseer Ruderern.

1975

Ein Tegernseer Schülervierer qualifiert sich für die deutsche Schulmeisterschaft „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin. In den späteren Jahren sind regelmäßig Tegernseer Vierer als bayerische Vertreter dabei, 1983 sogar ein Achter.

1979

Mit dem Gymnasium Tegernsee wird vereinbart, daß die Schule Rudern als Sportunterricht anbietet und der Verein die auf seinem Gelände und mit seinen Booten ermöglicht.

1981

Uta Schwende aus Rottach-Egern wird Deutsche Jugendmeisterin im Einer und gewinnt in der Folgezeit zahlreiche bayerische Meistertitel.

1983

Uta Schwende im deutschen Nationalteam der Junioren-Weltmeisterschaft.

1986

Am 10. Juni der schwärzeste Tag für den Ruderverein: Das Bootshaus wird von einem Brandstifter angezündet und mit allen 23 Booten vernichtet.

1987

Am 19. September der glücklichste Tag: das neue Bootshaus, wie es heute steht, wird eingeweiht. Der Ruderverein ist mit Räumen und Booten gut gerüstet.

1988

Kai Ulrich aus Miesbach wird Deutscher Jugendmeister im Einer, auch er gewinnt etliche Bayerische Meistertitel.

1990

Der Ruderverein hat mit 21 auswärtigen Siegen bei nationalen und internationalen Regatten das sportlich erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte. Kai Ulrich im deutschen Nationalteam der Junioren- Weltmeisterschaft.

1992

Die Vorstandschaft ringt sich zum Abschied vom zu teuer gewordenen Hochleistungssport durch. Die freigewordenen Kräfte, vornweg die beiden Trainer Uta Schwende und Heiner Felder, stehen seither dem Breitensport und dabei besonders den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung.

1995

Der Verein hat mit 135 Ruderinnen und Ruderern zwischen 10 und 85 Jahren die höchste Mitgliederzahl seit seiner Gründung.

1999

Nach 30 Jahren überträgt der Deutsche Ruderverband zum zweiten Mal den Tegernseer Ruderern die Ausrichtung des „Tag des Rudersports“. Anlaß: Der Ruderverein wird 50. Auch die Venezianer kommen zu den Rudertagen am 15./16. Mai.

2000

Der Verein hat erstmals seit Bestehen 150 Mitglieder. Mit über 14.000 km (1/3 mal um die Erde) die höchste Streckenleistung seit über 10 Jahren.

 

 

Aus: Tegernseer Tal – Zeitschrift für Kultur, Landschaft, Geschichte, Volkstum – Nr. 129, 1999

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