Der Rudersportverein Rosenheim hatte uns zu einer Wanderfahrt von Rosenheim bis Teufelsbruck eingeladen. Die Fahrt war innerhalb weniger Stunden ausgebucht, leider konnten nicht alle Interessenten mitfahren.
Um 8:00, bei null Grad und dichtem Nebel, standen wir auf dem Vorplatz des RSC und fragten uns, wie die Steuerleute der insgesamt 4 Boote es schaffen sollten, nicht auf ihren Plätzen festzufrieren. Aber Paul, der Organisator, schlug vor, dass einfach möglichst viele Leute rudern, und wir bauten dementsprechend zusätzliche Ruderplätze in drei der Boote ein, so dass am Ende nur noch eine Person Leinen in der Hand halten musste.
Auf kleinen gummibereiften Wagen schoben wir die Boote zur Einsatzstelle, ein ganzes Stück auf der Straße entlang und dann ziemlich steil abwärts zum Fluss. Der Inn war kaum zu sehen vor Nebel, und dann mussten wir Wasserschuhe anziehen, um die Boote einzusetzen. Kneippen ist ja so gesund! Die Wagen auf den Booten zu befestigen war die nächste Herausforderung. Sie wurden mit den Reifen zwischen die Querlager gesteckt und dann mit Schnüren gegen das seitliche Kippen gesichert.
Der Inn ist durch Staustufen geteilt, die der Stromerzeugung und der Regulierung bei Hochwasser dienen. Vor diesen müssen die Boote aus dem Wasser gehoben, dahinter können sie wieder eingesetzt werden. Der Fluss ist breit, und weil er nicht durchgängig befahrbar ist gibt es keine Motorboote, sondern nur Ruderer und Kanuten.
Die Steuerleute mussten also „nur“ durch den Nebel manövrieren und versuchen, das Boot möglichst geschickt durch die nächsten Flusskurven und Brückenöffnungen zu lenken – eine Aufgabe, die wir Tegernseer den erfahrenen Innfahrern sehr gerne überließen.
Die erste Pause machten wir nach 15 Kilometern an der Staustufe Feldkirchen, hinter dem ein Strand durch Hochwasser jedes Jahr neu geformt wird und an dem im Sommer Karibik-Stimmung herrschen soll. Zum Glück war jetzt schon ein wenig Sonnenschein da, so dass wir unsere Wasserschuhe ausziehen und die Füße trocknen konnten. Weiter ging es flussabwärts nach Wasserburg, wieder Umtragen um die Staustufe, dann Pause am Kiesstrand. Vor dem Einsetzen mussten wir warten, weil gerade ein Fisch angebissen hatte, und der dazugehörige Angler diesen gaaanz in Ruhe in seinen Kescher bugsierte.
Schöne Blicke auf die malerische Altstadt von Wasserburg, dann wurde es sehr ländlich, geradezu idyllisch, im strahlenden Sonnenschein zogen kleine Kirchen, Heustadel, Kuhwiesen vorbei, bis wir nach 42 km in Teufelsbruck anlegten. Alle packten mit an, die Boote wurden abgeriggert und auf den bereitstehenden Hänger verladen. Ein Angler (die waren heute überall!) machte noch ein Gruppenbild von uns, und dann fuhren wir in drei Autos wieder zurück nach Rosenheim.
Große Putzaktion mit viel Wasser, wir hatten doch ganz schön Sand mitgenommen beim ständigen Wasserschuh-Einsteigen. Jedes Schräubchen fand seinen Platz, es herrschte fröhliche Stimmung, und die Sonne ging schon fast unter, als die Boote wieder in der Halle verstaut waren.
Umarmungen, bis zum nächsten Jahr, danke an Paul und die Rosenheimer!
Yukiko
Bilder: Andrea G, Natalie, Sabine F, Paul, Yukiko





