Erst fiel das Skiff-Training ins Wasser – dann die Teilnehmenden
Ein Erfahrungsbericht mit Charme, Muskelkater und nassen Sachen.
Eigentlich hätte das Skiff-Training schon am 26. Juli stattfinden sollen – aber der Wettergott hatte andere Pläne. Es regnete Bindfäden, das Wasser kam also quasi von allen Seiten, nur nicht in die Boote. Kurz gesagt: Der Termin fiel – im wahrsten Sinne – ins Wasser.
Doch ein echter Rudertrainer lässt sich davon nicht beirren. Torsten, seines Zeichens unerschütterlich motiviert und mit der Gelassenheit eines langjährigen Skiff-Flüsterers ausgestattet, organisierte kurzerhand einen Ersatztermin. Und so standen am 6. August drei mutige Rudernde am Steg – bereit für ihr erstes Abenteuer im schmalen Einer.
Am Morgen dachte ich noch: “Na, das Wetter ist besser… aber so richtig einladend ist es nicht.” Kaum zu Ende gedacht, piepste mein Handy. Nachricht von Torsten: „Optimale Bedingungen.“ Na dann! Außen 18 Grad, Wasser 16 Grad – klingt wie ein Werbeslogan für Neoprenanzüge. Aber gut, der Mann ist der Profi.
Pünktlich um 18 Uhr ging’s los. Zunächst mit einer kleinen Materialkunde, bei der wir Heiner, Julia und Zwerg kennenlernten – unsere schwankenden Begleiter für diesen Abend. Erste Herausforderung: Die Boote vom Lager ans Wasser tragen. Zu zweit, versteht sich. Muskelkater inklusive, aber hey – wir sind ja zum Sport hier.
Am Steg hieß es dann: Ein- und Aussteigen üben. Spoiler: Bis hierhin blieben alle erstaunlich trocken. Anschließend übten wir gesichert am Steg die unterschiedlichen Kommandos und lernten wie das Boot reagiert. Grundsätzlich eine feine Sache, wenn nicht das Thema mit Balance und Technik wäre. Ziel: Vertrauen ins Boot bekommen und ein Gefühl für’s Wasser entwickeln – keine Angst, nur Neugier lautete das Motto.
Dann war’s so weit: Erste Ruderschläge, raus in die Bucht! Das Gefühl? Irgendwo zwischen Adrenalin, Entenparade und Gänsehaut (nicht nur wegen der Temperatur). Mit jedem Schlag wuchs das Vertrauen – und Torstens Tipps zur Technik machten sich sofort bezahlt. Spoiler Nummer zwei: Auch hier blieb’s trocken. Noch.
Das Anlegen wurde überraschend souverän gemeistert – man hätte fast meinen können, wir machen das nicht zum ersten Mal. Aber dann… dann kam der Moment der Wahrheit: Die Einstiegsprüfung.
Sonne im Sinkflug (es war schon nach 20 Uhr), wir in Badesachen, Torsten demonstrierte die Technik des Wiedereinstiegs nach dem Kentern. Und ja – jetzt wurden wirklich alle nass. Einer nach dem anderen plumpste in den Tegernsee. Die Gäste des Haubentauchers bekamen unbeabsichtigt eine Live-Show geboten.
Aber: Dank Torstens Anleitung und einer ordentlichen Portion Entschlossenheit schaffte es jede*r wieder ins Boot. Und was soll man sagen? Nass, aber glücklich ruderten wir zurück zum Steg.
Nach dem richtigen Verstauen der Boote war klar: Der Ruderverein hat nun drei neue Skiffies.
Und wir? Einen Muskelkater, der sich gewaschen hat – aber auch ein breites Grinsen im Gesicht.
Bianka B.
