Berichte

2023-09-16 Prienathon

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Jedes Jahr im September veranstaltet der Ruderverein Prien am Chiemsee eine Regatta für gesteuerte Gig-Vierer – den Prienathon – und wir waren erstmals dabei!

12 km ohne Pause rudern, möglichst schnell, aber auf jeden Fall ankommen: das war die Herausforderung, der sich Christoph, Christian, Jens und ich unter der Leitung von Martin, unserem erfahrenen Wanderruderwart und Chiemseekenner, stellten.

Nach der Entscheidung für die Teilnahme folgten wöchentliche Trainingstermine, Tuning am Boot „wenn man es poliert, müsste es doch noch ein bisschen schneller sein“ und die optimale Einstellung der Ruder-Plätze. Den Schwerpunkt legte Martin auf das Feilen an unserer Technik, das gemeinsame Aufdrehen, lang durchziehen, herausheben, langsam vorrollen… Während wir Berufstätigen manchmal abgehetzt und im letzten Moment zum Training kamen, war Martin stets schon vor Ort, um uns dann seinen Plan für die anstehende Einheit zu erklären.

An einem wunderbaren Sonntag schauten wir uns den Regattakurs vor Ort an, dabei wurden wir von Matthias vom RV Prien gesteuert, der uns verschmitzt erklärte, das sei eine gute Gelegenheit, uns als gegnerisches Team auszuspionieren.

Eine Woche vor dem Wettkampf hatte Jens plötzliche Rückenschmerzen, die sich trotz aller Bemühungen nicht ausreichend besserten. Zum Glück war Bettina bereit, spontan für ihn einzuspringen, wodurch unsere Teilnahme gerettet wurde.

Am Vorabend der Regatta reisten wir mit dem Boot an, der Hafenmeister rangierte alle Hänger der 22 angemeldeten Boote kunstvoll auf dem Rasen des Prienavera-Schwimmbades. Es herrschte fröhliche und betriebsame Stimmung beim Aufriggern, man schaute schon mal, was die anderen für Material hatten und wie sportlich die Mannschaft aussah.

Die Priener hatten eine Grillparty organisiert, sogar mit Life-Band, und versorgten uns mit Würstchen und selbstgemachten Salaten.

Am Morgen dann 8:00 Obmannbesprechung, der Kurs wurde nochmal erklärt, welche Tonnen wo zu umfahren seien, wo Untiefen und Dampfer sind. Ab 8:30 sollten die Boote ins Wasser, aber es herrschte dichter Nebel, man konnte gar keine Tonne sehen, und die Regattaleitung verschob den Start um eine halbe Stunde nach hinten auf 10:00.

Die Boote kamen im 5-Minuten-Takt ins Wasser und reihten sich an der Startlinie auf. Mit dem Motorboot wurde die Linie begradigt „die 18! Zurück!“, und um kurz nach 10:00 ertönte die Start-Tröte. Alle legten sich mächtig ins Zeug, Steuermänner und -frauen schrieen, manche Boote verschwanden erstaunlich schnell. Unser Steuermann hielt uns konzentriert auf Kurs und hielt sich eisern an sein Versprechen, uns – anders als im Training – nicht zu kritisieren. Wir hielten unsere Geschwindigkeit ziemlich konstant, schwitzten leise in der mittlerweile kräftigen Sonne und bekamen wenig von der Schönheit der Umgebung mit. Ungefähr zwei Kilometer vor dem Ziel legten wir nochmal etwas zu, aber dann brach ein Rollsitz zusammen. Nach kurzem Kuddelmuddel ruderte Christian ohne Rollsitz weiter, aber wir mussten uns zwei Booten geschlagen geben, die wir schon eingeholt hatten.

Wir erreichten das Ziel schließlich als 18. Mannschaft nach 1 Stunde und 3 Minuten.

Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit unserer ersten Regatta, die Priener haben es super organisiert, und es war eine tolle Erfahrung!